Bericht JuMa

Winterbiwak auf der Alb

IMG-20200126-WA0013

Im Wald schlafen? Im Winter? Als Gruppenaktivität?!

Gefühlt gab es schon bessere Ideen, wie sich die JuMa außerhalb der Kletterhalle bei ihrem monatlichen Gruppentreffen beschäftigen kann. Groß ist die Skepsis gegenüber den eisigen Temperaturen und entsprechend gering die Anzahl an motivierten Outdoor-Fanatikern, die sich am Freitagabend am Wanderparkplatz des Wiesfels treffen.

Als erste „Bonding“-Aktivität erweist es sich, einen übervollen Bollerwagen, der eine Spur aus verlorenen Holzscheiten und Klettermaterialen hinter sich herzieht, unbeschadet den Fußweg zur Grillstelle am Felsen zu transportieren. Im Schein der Stirnlampen trotzen wir den 2cm Schnee, der auf der Albhochfläche liegt. Für Feuer und Glühwein ist schnell gesorgt, und mit drei bis fünf Kleidungsschichten wird es auch nicht kalt. Der Abend am Lagerfeuer, unter dem klaren Sternenhimmel, wird ganz klassisch mit Stockbrot und Marshmallows begannen, nur die notwendige Musikalität für Lagerfeuerlieder fehlt.

Um die neue JDAV-Ausrüstung zu testen, wird ein großes Tarp für alle aufgeschlagen, nur unser neuer Jugendreferent gönnt sich den Luxus eines eigenen Schlafplatzes. Der Rest kuschelt in einer grellbunten Mischung aus Daune, Polyester und Merino. Der Trend geht bei Frau zu zwei Schlafsäcken übereinander, während Mann sich mit einem heißen Stein begnügt.

 

 MG 0641

 

Erstaunlich ausgeruht statt ausgekühlt beginnt das morgendliche Aus-dem-Schlafsack-Robben erst gegen neun. Der Tag ist noch wolkig, doch die Bialetti schafft Ansporn.
Als Klettergruppe wird dann der Wiesfels in Angriff genommen, der ein perfekter Südfels für Wintertage ist und viele Warmkletterrouten bietet. Doch für zwei Motivierte geht es heute noch ins „Eroscenter“. Diese cleane Acht hat es in sich – nicht umsonst zieren Tickmarks aus Blut den steilen Riss.

 

 MG 0727

 

Doch mit der herauskommenden Sonne kann man in der Hängematte am Albtrauf auch prima sich und seine Seele baumeln lassen.

Die Zeit verfliegt schnell mit Klettern, Essen und Prokrastinieren, und mit der hereinbrechenden Dämmerung suchen wir uns unseren Weg zurück in die Zivilisation und unter eine warme Dusche.