Tourenbericht

Yoga und Wandern auf der schwäbischen Alb

Um 6 Uhr morgens klingelt der Wecker. Leicht aufgeregt starten alle in den Tag. Wird das Wetter halten? Habe ich alles Wichtige dabei und wiegt mein Rucksack auch ja nicht zu viel? Habe ich genug zu essen? Genug warme Kleidung? Uns erwartet nämlich eine Tour mit Höhenmetern fast wie in den Alpen (900 hHm) und einer doch recht weiten Strecke (23 km). Der Tipp, jeden Gegenstand zweimal anzuschauen und mich zu fragen, ob ich ihn wirklich brauche, habe ich jedenfalls beherzigt. Ca. 13 kg kommen schließlich doch zusammen.  

Wir starten die Wanderung in Dotternhausen mit Yoga, einer Blindverkostung (eine lecker riechende Erdbeere) als Einführung in bewusstes, achtsames Essen und konzentrieren uns danach ganz auf die Geräusche um uns herum. Entspannt mit ruhigem Puls und tiefem Atem können uns die Wadenbeisseraufstiege gleich zu Beginn nur wenig anhaben. Die schattigen Waldpfade schlängeln sich den Berg hinauf und schützen vor der brennenden Sonne. Am Trauf genießen wir immer wieder herrliche Aussichten ins Ländle, laufen über Sommerwiesen mit Blumen und Schmetterlingen. Vor unserer Mittagspause gehen wir für eine Stunde schweigend und konzentrieren uns auf die Sommerfarben. Die gemeinsame Siesta unter der alten Eiche beim Hörnle nach dem Mittagessen wird nur von einer Kreuzotter gestört. Die Schmetterlinge sind gern gesehene Gäste auf den Schultern der Schlafenden. Yoga hilft uns wieder auf die Beine und weiter geht’s mit inspirierenden und angenehmen Gesprächen. 
Auf den letzten Metern bis zum See gibt’s eine Überraschung: der Eiswagen hält extra für uns an und leckeres Spontaneis gibt Energie für die Schlussetappe. Der Sprung ins kalte Nass beim Stausee in Oberdigisheim ist Balsam für die müden Wanderfüße und unser Picknick de Luxe ist unter anderem ein Highlight für alle.  

Auch hier darf blind verkostet werden: Mazafati Datteln, Weinblätter und Shortbread werden erraten.  
Auf unserer Wiese bei Jochen beenden wir den Tag mit einer ausgiebigen Yogaeinheit und einer langen Endentspannung. Bevor wir uns unter freiem Himmel in unsere Schlafsäcke mümmeln, sitzen wir noch gemütlich am Feuer zusammen und lassen den Tag gemeinsam Revue passieren. Was für viele schöne Momente er doch für uns bereit hielt. Nachts stören uns nur die kämpfenden Ziegenböcke, der stolze krähende Hahn, ein Hund und eine Katze. Doch der Blick hoch in die sternklare Nacht blendet alles Geräusche aus und müde schlafen wir gut und fest.  

Wir beginnen den neuen Tag ganz entspannt mit leckerem Tee und Müsli auf unserer Wiese im Halbschatten - Yoga machen diesmal unsere einzigen Nachbarn auf der Sonnenterrasse. Und nach einem erfrischenden Bad treten wir erfüllt und beschwingt die Heimreise an.  

 

Text von:  Katharina Weyland, Iris Arndt, Linda und Ursula Buchstab, Debora Gerdemann und Katharina Sigler.