Tourenbericht Jugend

Klettern im Sandsteinbruch von Heubach

Freitag, der 23. Juni 2023, morgens: Eine motivierte Gruppe der JuMa und Lamas macht sich früh mit dem DAV-Bus auf nach Heubach im Odenwald. Das Wetter ist wie aus dem Bilderbuch und verspricht ein schönes Wochenende in dem ehemaligen Bundsandsteinbruch mit jeder Menge Risse zum Schrubbern. Kaum hält das Auto, springt eine begeisterte Truppe hinaus und macht den Fels unsicher oder besser gesagt sicherer. Denn ein Großteil der Routen ist ohne Bohrhaken und muss Trad geklettert werden. 

Gegen Abend kommt dann die Verstärkung nach, die die Stellung an Uni oder Arbeitsstelle halten musste. Unter der Anleitung von Ramona wird gemeinsam ein leckeres Chili sin Carne gekocht, denn die JuMa und Lamas sind auf Ausfahrten immer vegetarisch unterwegs. Obwohl sich der Großteil bereits den ganzen Tag in schwierigen Routen ausgetobt hat, zieht es selbst nach dem Abendessen Raphi und Malte noch einmal an den Fels. Der Rest macht es sich in einer von Bianca angeleierten Massagekette bequem. 

Die Nacht wird größtenteils schnarchfrei in der frisch renovierten, urigen Hütte der DAV-Sektion Darmstadt-Starkenburg verbracht, die sich gleich hinter einer idyllischen Wiese des Steinbruchs befindet. Einige können aber wohl gar nicht genug vom Zelt bekommen. Darum zeltet Lea auf der Wiese - nur die Harten kommen eben in den Garten. Tatsächlich erweist sich die Nähe aber auch für flexible Kletterzeiten als sehr praktisch. Während die eine Hälfte schon vor dem Frühstück jede Minute zum Klettern nutzt, bedient sich die andere Hälfte der Regenerationsstrategie und schläft aus. Gefrühstückt wird jedoch gemeinsam, schließlich ist die Gemeinschaft wichtig. 

Für die Neulinge gibt es von Simon eine kleine Einführung in Sachen Rissklettern und mobilen Sicherungsgeräten. Andere nutzen die kleine Auffrischung ebenfalls, um sie danach gleich am Fels souverän umzusetzen. Caro baut um, Mira legt Friends und Merle geht motiviert in den Vorstieg - auch wenn die „Aktion im Dreck“ wohl nicht alle überzeugt. Insgesamt wird jedoch jeder in den zahlreichen Routen fündig. Zum absoluten Favoriten zählt der „Komische Kauz“. Fast jeder steigt an diesem Wochenende in diese Route ein. Moritz Sorge zum „menschlichen Klemmkeil“ zu werden bleibt an der Kniffelstelle glücklicherweise aus. Im „Nachthemd“ kommt Emilia auf ihre Kosten, als sie eine 7 direkt clean onsightet. 

Pünktlich zum Nachmittagskaffee wird die Truppe vom Duft eines Hefezopfes angezogen, den Max frisch gebacken hat. Anschließend wird zur friedlichen Geigenmusik von Johanna oder den Gitarrenklängen von Lukas ein verdientes Nickerchen gemacht. Frisch erholt geht es danach zurück an den Fels. Der eine oder andere vergisst dabei etwas die Zeit. Doch zum Glück greifen die anderen unter die Arme und bereiten das Risotto zu, als Kirsi etwas länger in der Route hängt als geplant. 

Anschließend klingt der Abend gemütlich bei Pudding und einem erprobten Massagekreis aus. Die hauseigene Gitarre wird von Lukas und einigen weiteren Mitfahrern ebenfalls eifrig genutzt. 

Am nächsten Morgen tritt plötzlich ein ungeahntes Risiko ein. Stimmungskiller Nummer eins: zu wenig Essen. Das Frühstück reicht, doch was wird aus dem Mittagessen? – Kein Problem, mit einem waschechten Italiener von der Partie, steuert Francesco ein Focaccia-Rezept bei, das die Sorgen für den Mittag in Luft auflöst.  

Gestärkt machen sich die JuMa und Lamas danach durch Mauri koordiniert ans Aufräumen und Putzen. Hier zeigt sich wieder der gute Zusammenhalt, denn jeder packt mit an.  

Anschließend wird entweder die mehrstöckige Hängematte genutzt oder ein letztes Mal die langen Routen gerockt. „Ab durch die Mitte“ ist zum Beispiel über 30 Meter hoch. Da kann es schon mal passieren, dass man wie Morris aus Versehen in eine schwerere Route abbiegt. Auch der Seitenwechsel bleibt und wird bis zum Ende geklettert. Wie man jedoch aus Versehen beim Klettern mit seinem Allerwertesten eine Exe aushängt, bleibt den meisten ein Rätsel. 

Das Fazit: Es war wieder einmal eine super Ausfahrt und wichtig zu erwähnen ist das Lob des bisher zurückhaltenden Lokals, dass niemand ewig Toprope-Routen blockiert und dass sich ebenfalls an die Kein-Chalk-Regel gehalten wurde. Wir sind herzlich eingeladen wiederzukommen. Ob wir das wohl machen? Mit Sicherheit gerne! 

Text: Krissi Schweiger