Mitgliederversammlung der Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins e.V.

Am 03.05.2018 fand die Mitgliederversammlung der Sektion im Feuerwehrhaus in Tübingen statt. In Kurzvorträgen wurden die vielfältigen Aktivitäten der Sektion vorgestellt.

 

Mitgliederentwicklung und angestoßene Kooperationen

DAV Tübingen Mitgliederversammlung Der 1. Vorsitzende Hans Reibold leitet ein zu den Geschäftsberichten und beginnt mit der Vorstellung der Mitgliederentwicklung. Die Mitgliederzahl stieg seit Herbst 2014 von 8.696 bis 2017 auf 11.174. Die Gründe dafür sind das B12, ein umfangreiches und ausgewogenes Tourenprogramm, die aktive Pressearbeit und öffentlichkeitswirksame Unternehmungen.

 

Hinzu kommt die Kooperation mit dem ROX und die daraus resultierende Zusammenarbeit in Bezug auf eine gemeinsame Climbcard, Kursangebote im ROX, gemeinsame Wettkämpfe und gegenseitige Werbung mit Banner, Flyern, Verlinkungen. Die Kooperationen mit der Volkshochschule Tübingen e.V., dem Naturpark Schönbuch und den Martin-Bonhoeffer-Häusern werden ebenso in aller Kürze vorgestellt.

 

Wochenenden des Vorstands und Projekte

Der 2. Vorsitzende Dieter Porsche berichtet von der Klausurtagung des Vorstandes, auf der u.a. über die zunehmende Informationsflut diskutiert wurde. Man versucht aktuell, sich durch den Einsatz technischer Möglichkeiten für den Zugriff auf alle relevanten Dokumente zu behelfen. Die strategischen Planungen rund um den Leistungssport war ein weiteres zentrales Thema. Ziel ist es, die Jugendförderung und Breitensportförderung zusammenzubringen und ambitionierten Jugendlichen den Leistungssport zu ermöglichen. Dazu konnte Thomas Tauporn (Shorty), ehemaliger Vizeweltmeister, als Trainer für den Wettkampfbereich akquiriert werden.

Mittlerweile sind Silas Ertan und David Dongus beim Deutschen Jugendcup am Start; Lena Morawietz ist Mitglied im DAV-Felskader des Landesverbandes.

 

Die Geschäftsstelle als Dienstleister für die Mitglieder hat mittlerweile 200 Ehrenamtliche zu betreuen; die Bearbeitung von Neumitgliedern und Kündigungen erfordert einen hohen zeitlichen Aufwand. Nicht zuletzt deswegen hat sich der Vorstand im März 2017 zur Einstellung von Daniela Grothe als 450€ Kraft entschieden. Im September 2017 ist dann Philipp Klausen als FSJ’ler dazugestoßen. Julia Schreiner als seine Nachfolgerin beginnt im Herbst 2018.

 

Aufgaben und Beispiel-Projekt des Geschäftsführers

Der Geschäftsführer Matthias Lustig berichtet über seine Arbeit und die Vielzahl der anfallenden Aufgaben. Die Weiterentwicklung der Geschäftsstelle, die Mitwirkung auf der Tübinger Hütte, Tübingens höchster Baustelle, das B12 Boulder- und Kletterzentrum und das Werbe- und Sponsoring-Konzept stehen dabei im Fokus.

Ein Projekt aus dem Jahr 2017/2018 war die Zusammenarbeit mit Finn Koch im Rahmen seine Peru-Expedition. Daraus resultierte ein gut besuchter Vortrag, ein Workshop für interessierte Fels- und Alpinkletter/innen und ein Wochenende in den Tannheimer Kletterfelsen mit anspruchsvollen Kletterrouten.

 

Die drei Leben als FSJ’ler

Der FSJ’ler Philipp Klausen stellt seine drei Hauptbereiche vor: Neben der umfangreichen Jugendarbeit waren es Einsätze im B12 Boulder- und Kletterzentrum und in der Geschäftsstelle.

 

Bericht der Jugend

Da Hugo Ritzkowski (Jugendreferent) nicht anwesend sein kann, berichtet Philipp über die Aktivitäten der Jugend. Zum Vorjahr sind die geleisteten Stunden in der Jugend um 2.800 gestiegen, was auf die unglaublich intensive Akquise-Arbeit von Hugo zurückzuführen ist und sich damit sehr positiv auf die Weiterentwicklung der Jugend ausgewirkt hat.

 

Organisationsentwicklung und Aktivitäten im Bereich Bergsport

Die Bergsportreferentin Birgit Stefanek stellt die durchgeführten Kurse und Touren der Sektion vor. Um auch zukünftig alle Aktivitäten durchführen zu können, muss die Organisationsstruktur weiterentwickelt und auf die Anforderungen angepasst werden. Im ABT-Kreis (Ausbildungsreferat, Bergsportreferentin, Tourenwarte), der für die strategische Weiterentwicklung des Bergsports enorm wichtig ist, sind die unterschiedlichen Kompetenzen im Bergsportbereich der Sektion gebündelt. Der Impuls zur Erhöhung der Aufwandsentschädigung um einen Euro/Stunde für die Trainer/innen kam aus diesem Kreis und soll künftig die tatsächlichen Aufwendungen besser abdecken.

Der Materialverleih musste umgestellt werden, da die Sektion rechtlich wie ein gewerblicher, kommerzieller Verleiher behandelt wird. Hierzu gehörten Maßnahmen wie Anschaffung neuen Materials, Schulungen von Mitarbeitern, genaue Kennzeichnung, ein neuer Verleihvorgang und eine geringfügige Erhöhung der Ausleihgebühren.

 

B12 Boulder- und Kletterzentrum

Der Betreiber des B12, Manne Aberle, veranschaulicht mit einigen Kennzahlen und Fakten den positiven Betrieb des B12. Nachdem schon 2016 die Eintrittszahlen um 11% gestiegen waren, ist 2017 mit 85.000 Eintritten ein neuer Höchstwert erreicht. Die möglichen Gründe für diesen Trend können in der großen Anzahl der Studierenden in Tübingen und der permanenten Präsenz von Gruppen in der Halle, sowie der Verfügbarkeit von immer wieder neuen Routen begründet sein. Hinzu kommen so publikumswirksame Veranstaltungen wie die süddeutsche Meisterschaft im Bouldern im Jahr 2018, die allerdings nur durch die massive ehrenamtliche Mitarbeit ausgerichtet werden konnte.

 

Tübingens höchste Baustelle

Der Hüttenreferent Winfried Epple berichtet über den Stand der Sanierung auf der Tübinger Hütte. Im Anschluss an die Augenscheinsverhandlung im Mai 2017 mit allen wichtigen Sachverständigen der Behörden wurde die offizielle Baugenehmigung erteilt. Die Arbeiten begannen Mitte Juni mit einem ehrenamtlichen Einsatz. Vor allem die großartige Mitarbeit der anwesenden Frauen bei der Entrümpelungsaktion wurde herausgestellt.

Im letzten Jahr wurden u.a. folgende Dinge umgesetzt:

  • Dachspitzlager Ausbau
  • Aufbau der Grammer Solar
  • Abriss Sanitär
  • Abriss Gruppenraum
  • Abriss Küche
  • erforderliche Durchbrüche
  • Erstellung der neuen Eingangssituation

 

In diesem Jahr soll die Sanierung der Hütte nach Möglichkeit abgeschlossen und in den beiden folgenden Jahren die Abwasserreinigungsanlage ersetzt und der Winterraum ertüchtigt werden.

 

Bezirksgruppe Hechingen

Der Vorsitzende der BG Hechingen, Walter Müller, betont in seinem Geschäftsbericht, wie wichtig es ist, den Bergsport für alle Personengruppen zugänglich zu machen. Der Kletterkurs für Flüchtlinge ist dabei nur ein Beispiel. Auch die organisierte Pfalzausfahrt von Marion Müller mit über 50 Teilnehmern war ein toller Erfolg.

 

Wintertouren und Nordic-Gruppe

Der Wintertourenwart Günter Schnauder zeigt an Hand einer Statistik des Deutschen Alpenvereins, dass das Skitourengehen stark zugenommen hat. So gab es 2017 an die 500.000 Skitourengeher, was einer Verdreifachung im Vergleich zum Jahr 2000 entspricht. Dennoch hat die Zahl der Unfälle nicht zugenommen.

Die Touren und Kurse der Sektion im Jahr 2017 waren nahezu alle ausgebucht und die Warteliste zum Teil sehr lang. In dieser Sportart steht besonders das Naturerlebnis im Vordergrund; bei der Tourenplanung für 2019 werden die aktuellen Trends berücksichtigt.

 

Mountainbiken

Das Besucherlenkungskonzept im Schönbuch und die Planung der MTB-Trailstrecke war ein wesentlicher Schwerpunkt im MTB-Team im vergangen Jahr. Im Moment umfasst die Gruppe acht MTB-Trainer.

 

Natur- und Umweltschutz

Die stellvertretende Naturschutzreferentin Anke Tolzin stellt die derzeitigen Aktivitäten im Naturschutz vor. Die Erstellung einer Broschüre „Fauna und Flora“ rund um Tübinger Hütte sowie die „umweltfreundliche Anreise“ bei Kursen und Touren bilden dabei wesentliche Schwerpunkte. Für die Vertretung im regionalen Landesnaturschutzverband in Tübingen konnte Waltraud Geißelhart gewonnen worden, die als Mitglied im Vorstand des BUND ihr Fachwissen mit einbringen kann.

 

Im Rahmen des Projekts “Klimafreundlich unterwegs in der Sektion” wurde Werner Göhring als Vertreter der Wandergruppe für die konsequente Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bei den regelmäßigen Wanderungen der “Grüne Schuh” verliehen. Nachahmer/innen zur Ehrung 2019  werden gesucht.

 

Begleitet wurde die Ehrung mit einem von Sabine Greiner und Martin Reusch vorgetragenen Lied (Text: Martin Reusch):

1. Uff de schwäbsche Eisabahna

wellat DAV-ler fahra,

hockatt en da Waga nei

ond sparat ganz viel CO2

 

2. D’Fahrkart isch ed oifach z’griaga,

s‘Hirn muasch manchmal faschd verbiaga:

Waba-Zona-guatr Ma!

Da brauchts ja faschd an Bätschalor!

 

3. Goissa demmr koine kaufa,

abr au ed so gern laufa!

S’Mountainbike kommt au mit nei

en den hendra Wagateil

 

20180503 DAV Tuebingen Mitgliederversammlung D750210-k

4. Mit Bus ond Bahn senn dia Seniora,

d’Jonge henn da nix verlora,

a paar Seillänga vornedraus.

An Vorsprung dass em Deiffl graust!

 

5. Drom Werner, lass de jetzt schee bitta

ond komm gschwend vor en onsre Mitta!

Ihr andre gäbad jetzt fei Acht:

Wir haben etwas mitgebracht!

 

6. Vorbildliches Verkehrsverhalten!

Wer macht’s vor? Na klar: die Alten!

Drum nimm symbolisch eben Du

diesen grünen Wanderschuh!

 

7. So, jetzt isch des Liadle gsonga.

Hat’s euch au en de Ohra klunga?

D’Seniora dia senn vornedrah

mit Bus ond mit dr Eisabah!