Tourenbericht

Wanderung im Blauburgunderland

Blauburgunderland nennt die Schweizer Tourismuswerbung ihren Landzipfel bei Schaffhausen, das nördlichste Stück der Schweiz. Tatsächlich eine ausgedehnte Weingegend – und eine sehr schöne dazu. Dorthin führte die traditionelle Herbst-Auslauftour. Zunächst auf den Blauburgunder-Panoramaweg. Die Sonne schien sogar (das mit dem Wetter war ein bisschen ein Poker, weil für den direkt angrenzenden Schwarzwald Dauerschütten angesagt war), die Weinblätter leuchteten in allen Herbstfarben, Aussichtshöhen und eine Bergkirche boten besondere Anlaufpunkte, und am Horizont zeigten sich sogar die Alpengipfel.  

Am Ende des Panoramaweges baute sich der Abhang des Randen auf. Das ist der südwestlichste Ausläufer der Schwäbischen Alb und tatsächlich begrenzt er das Blauburgunderland mit so hohen Hängen wie der Albtrauf. Das testete die Gruppe mit einem sehr steilen Aufstieg zum Siblinger Randenturm aus – 250 Hm Direttissima oder Mini-Serpentinen waren noch mal eine Herausforderung der Tour, die insgesamt 25 km lang war.  

Aber der Blick vom Turm zum Schwarzwald, zum Jura und in die Alpen war das allemal wert. Über Waldwege und durch Weinberge kamen wir auf unserer Streckenwanderung von Erzingen aus schließlich in Beringen an – auch beeindruckt von den Schweizer Wanderwegen, die uns immer eine Route möglichst weg von den Orten geboten hatten. 

Die Tour war auch ein Experiment in Sachen Anreise. Wir waren mit dem Zug und dem Baden-Württemberg-Ticket unterwegs. Fazit: Billig, bequemes Reisen (vor allem für die, die sonst mit dem Auto fahren) – aber es geht nicht ohne Verspätungen, Gerenne nach Anschlüssen und Fahrplan-Löchern, in denen man halt warten muss. Es ist also auch eine Einstellungs-Sache: Was nehme ich für die Ökologie in Kauf? 

Text und Bilder: Wolfgang Albers